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© Kerstin Joensson
Einblicke

Stefanie Hertel: Das ist ihre Glücksformel!

Die Sängerin und Moderatorin sprach mit uns über ihr aktuelles Buch, ihren Schlüssel zu persönlicher Erfüllung und Liebesgerüchte um Papa Eberhard.

„Die Wunderwelt der Kräuter“ heißt die Lektüre, in der Stefanie Hertel auf den Spuren ihrer verstorbenen Mutter und Großmutter wandelt. Die beiden Frauen sind bis heute ihre Inspirationsquellen und bewahrten sie auch vor den Abgründen des Showbusiness...

Was bedeutet Ihnen das Buch, Stefanie?

Es macht mich total stolz. Heute bin ich ganz besonders euphorisch, denn ich konnte das fertige Buch endlich in den Händen halten!

Der Umgang mit Kräutern hat in Ihrer Familie Tradition, angefangen mit Oma Erna.

Ja, bei ihr war es allerdings schlicht Notwendigkeit. Sie lebte in Zeiten von Krieg und Armut, da war man auf das angewiesen, was die Natur hergab. Man konnte nicht mal eben in einen Laden gehen und sich eindecken. Aber andererseits mochte sie es bis ins hohe Alter, in den Wald zu gehen und sich dort selbst zu versorgen. Dabei habe ich sie oft fasziniert begleitet. Bei uns zu Hause war‘s ähnlich: Wir waren vier Kinder, und unsere Mama schickte uns auch regelmäßig los, um im Umland Kräuter und Beeren zu sammeln.

Haben Sie von diesen erdenden Erfahrungen profitiert als jemand, der schon früh im Showbusiness Fuß fasste?

Ja, denn früher Ruhm kann toxisch sein. Es gibt ja genug Beispiele dafür… Ich kam gar nicht erst in Versuchung abzuheben, weil wir zu Hause ganz normal lebten – und eben in Verbundenheit mit der Natur. Diese Bodenständigkeit ist bis heute mein Fundament, da kann mich nichts umhauen. Auch jetzt wohne ich in einem Dörfchen: mit meiner eigenen Familie, unseren Hunden, im schönen Kontakt mit den anderen Menschen im Ort und dem Wechsel der Jahreszeiten. Wenn ich die wunderbare Landschaft durchstreife, wird mir immer wieder bewusst, was für ein kleines Element in dem großen Ganzen ich bin. Das stärkt und erdet auch.

War der Prozess des Schreibens denn auch traurig, weil Ihre Mama und Oma nicht mehr am Leben sind?

Nein. Mich begleiten und bereichern ausnahmslos schöne Erinnerungen. Mit dem Buch setze ich beiden gewissermaßen ein Denkmal, weil sie so große Inspirationsquellen für mich waren. Ich bin sicher: Sie freuen sich darüber – da, wo sie jetzt sind… Die Zeit des Schreibens war außerdem sehr lehrreich: Ich habe meinen Horizont ungemein erweitert, etwa zum ersten Mal selbst Oxymel hergestellt – ein uraltes Heilmittel, das aus Kräutern oder Früchten gemacht, mit Honig und Essig angesetzt wird. Ich bin total begeistert!

© Kerstin Joensson | Gräfe und Unzer Verlag

Sie sind viel unterwegs. Haben Sie da immer was dabei von Ihren Kräutern, um beispielsweise fit zu bleiben?

Ja, mein Oxymel mit Hagebutten. Die Hagebutte enthält unglaublich viel Vitamin C, das ist gerade in der Erkältungszeit super. Und meinen 21-Kräuter-Schnaps hab ich auch immer dabei. Wenn der Magen drückt oder der Hals kratzt, dann ist das einfach sehr wirkungsvoll.

Ihr 85-jähriger Vater ist sehr rüstig. Hat das vielleicht auch mit Ihrer Kräuterküche zu tun?

Er kriegt schon auch mal ein 21-Kräuter-Schnäpschen von mir, aber vor allem hat er die tolle Verfassung seiner positiven Lebenseinstellung zu verdanken. Er lässt sich nicht unterkriegen. Wenn er mal ein Wehwehchen hat, versucht er, es in den Griff zu bekommen, und lässt sich nicht davon runterziehen!

Nun gab es Gerüchte um eine angebliche „Freundin“ Eberhards. Was hat‘s damit auf sich?

Das ist eine langjährige Freundin der Familie. Sie ist auch oft dabei, wenn wir unterwegs sind. Sie macht unser Merchandising – und hat neben uns als „Show“-Familie ihre eigene daheim. (lacht)

Im Nachwort Ihres Buchs schreiben Sie: „Ich bin eine glückliche Frau“. Toll, wenn ein Mensch das gerade in dieser Welt von sich sagen kann!

Glück kommt von innen; viele Menschen sind sich dessen offenbar nicht bewusst. Gerade wenn es um einen herum nicht so toll ist, kann man sich die Glücksmomente, die das Leben einem schenkt, bewusst machen. Klar, auf der Welt ist vieles im Argen aber wir hier leben in Frieden und müssen keinen Hunger leiden. Wir helfen uns und anderen viel mehr, wenn wir positive Energie versprühen, Teil einer Lösung sind und versuchen, dort etwas zu verändern, wo es möglich ist, statt bei Nebensächlichkeiten schon rumzujammern. Ich bin zum Glück sehr in meiner Mitte und kann mich auch schnell wieder entspannen, nachdem ich mich dann doch mal aufgeregt habe.

Was macht Ihre „Glücksformel“ noch so aus – außer Dinge in Relation zu setzen?

Ich versuche, mich mit Menschen zu umgeben, die mir guttun. Das gelingt natürlich nicht immer, aber bedingt kann man das ja schon steuern. Und ich urteile nicht über andere. Man kann nie in sie hineinschauen. Ein Beispiel und Tipp aus dem Alltag zugleich: Wenn der Kellner pampig ist, einfach mal versuchen, ihn irgendwie zum Lachen zu bringen, statt sich zu ärgern. Man weiß einfach nicht, was er vielleicht gerade erlebt hat. Manchmal löst sich so was auf ganz schöne und auch beglückende Weise auf. Ich finde, gerade in diesen Zeiten müssen wir mehr aufeinander zugehen und miteinander sprechen.

Wann kam das große Glück in Ihr Leben?

Ich habe eigentlich immer Glück verspürt und auch gern weitergegeben. Eben auch, weil ich verinnerlicht habe, wie gut es mir geht – mit meiner Familie, dem Kontakt zur Natur, natürlich auch mit dem Job, in dem ich mich auf so viele Weisen verwirklichen kann... Und natürlich sind meine Tochter Johanna, mein Mann Lanny und mein Papa das größte Glück in meinem Leben. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, und man muss auch beständig an sich arbeiten. Ich denke, wenn ich nicht zu einem gewissen Zeitpunkt der Mensch gewesen wäre, der ich bin, hätte Lanny mich nicht „gesehen“ und ich ihn nicht und wir hätten womöglich nicht zusammengefunden.

Abschließend noch mal zum Buch: Hoffen Sie, dass davon auch ein Signal in Sachen Natur- und Tierschutz ausgeht?

Unbedingt, vor allem das Thema Tierschutz liegt mir am Herzen. Ich bin schon lange Vegetarierin, entsprechend sind die Rezepte im Buch ausgewählt, die auch vegan zubereitet werden können. Ich verurteile niemanden, der Fleisch ist. Man sollte nur wirklich wissen, wo es herkommt, ob die Tiere artgerecht gehalten wurden. Und ich rate dazu, es in Maßen zu essen. Übrigens eine der schönen Erinnerungen an meine Mama: Als ich ihr als ganz junge Frau sagte, dass ich von nun an Vegetarierin sei, hat sie mich erst mal völlig entgeistert angeschaut. Irgendwann aber akzeptierte sie es nicht nur, sondern fand es auch toll!