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© Markus Nass | MDR | Saxonia Media
Jubiläum

„In aller Freundschaft“: Die Sachsenklinik feiert 1000 Folgen

Sie ist eine Serie der Superlative: Am 26. Oktober 1998 wurde die erste Folge von „In aller Freundschaft“ ausgestrahlt, seither liefen 44957 Sendeminuten, das sind rund 750 Stunden. Am 31. Januar 2023 wurden die Folgen 999 und 1000 gezeigt – es blieb spannend und emotional.

Mit der Folge „In Leipzig“ startete 1998 die Serie „In aller Freundschaft“. Seitdem sind von Saxonia Media 25 Staffeln produziert worden; die aktuelle Staffel wird seit 22. September 2022 in den Studios der media city Leipzig gedreht. Das Erfolgsrezept: ein starkes Ensemble, spannende Geschichten und viele Emotionen. Dazu kommen berühmte Gaststars wie Marianne Sägebrecht, Pierre Brice, Günter Pfitzmann, Brigitte Mira, Klausjürgen Wussow oder Herbert Köfer. Auch einige TV-Karrieren begannen hier.

Für das Team der Sachsenklinik scheint kein Weg zu weit: Bisher wurde in Thailand, Ghana, England, Italien, Bulgarien, unter der Erde in einem Bergwerk und auf 1000 m Höhe im Harz gedreht. Zum Jubiläum am 31. Januar 2023 schenkte das Team den Fans eine Doppelfolge: „Überhitzt“ und „Ringtausch“.

© Tom Schulze | MDR | Saxonia Media
Team 2016: Dr. Brentano (Thomas Koch), Dr. Brenner (Michael Trischan), Dr. Peters (Anja Nejarri), Dr. Kaminski (Udo Schenk). Vorn, v. l.: Dr. Globisch (A. K. Loewig), Dr. Heilmann (T. Rühmann), Dr. Stein (B. Bettermann)
© Rudolf Wernick | MDR | Saxonia Media
Thomas Rühmann war ab der ersten Folge dabei, die am 26. Oktober 1998 gezeigt wurde.

Thomas Rühmann als Dr. Heilmann

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Drehtag bei „In aller Freundschaft“? Wie haben Sie diesen Tag in Erinnerung?

Es war ein Außendreh. Ich musste noch warten, nahm einen Stuhl und ging, ihn über dem Kopf tragend, durch die Reihen. Der Regisseur Bernhard Stephan kam auf mich zu und sagte: „Thomas, das ist jetzt ein Fehler!“ Ich: „Wieso?“ Bernhard Stephan: „Das ist mein Stuhl!“ So fing alles an: mit einem Tabubruch. Niemals einem Regisseur den Stuhl wegnehmen. Er war allerdings nicht nachtragend.

Vor über 25 Jahren wurde Ihnen die Rolle des Dr. Heilmann in der Sachsenklinik angeboten. Ein Glücksfall? Mit welchem Gefühl sagten Sie damals zu?

Es war ein Glücksfall. Ich war freischaffender Schauspieler. Es lief nicht gut. Wie bei vielen Kollegen in jener Zeit. Der Dreh kam im richtigen Moment.

Welcher Moment oder welche Anekdote am Set wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?

Ein halbes Jahr nach dem Tod von Hendrikje Fitz war die Beerdigung ihrer Filmfigur Pia auf dem Südfriedhof in Leipzig zu spielen. Das steckt man nicht so leicht weg.

Was wünschen Sie sich für Ihre Rolle und was wünschen Sie sich privat für das Jahr 2023?

Möge Heilmann noch eine Weile seinen Job machen, mit guter Laune, mit trockenem Humor, mit Leidenschaft. Zumindest im beruflichen Bereich. Privat ist ihm das Leidenschaftliche eher fremd.

Hätten Sie gedacht, dass die Serie so lange laufen würde?

So was denkt man nicht. Nicht mal in seinen schwärzesten Träumen.

Wird der Abend der 1000. Folge ein normaler Abend oder werden Sie feiern?

Es wird wie immer. Ich habe Probe für ein neues musikalisches Projekt: „Als Tom Waits bei Chuck Berry auf dem Sofa lag“ – eine Produktion für das „Theater am Rand“.

© Rudolf Wernick | MDR | Saxonia Media
Doppelfolge zum Jubiläum: In der 999. Folge mit dem Titel „Überhitzt“ war Sönke Möhring (F.l. an der Seite von Bernhard Bettermann, Thomas Rühmann und Arzu Bazman) Stargast.
© Rudolf Wernick | MDR | Saxonia Media
Andrea Kathrin Loewig hat mit Experten das Buch „Ayurveda“ veröffentlicht. Seit 27.9.1999 ist sie bei „IaF“.

Andrea Kathrin Loewig als Dr. Kathrin Globisch

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Drehtag?

Es war aufregend wie jeder erste Drehtag. Wir drehten das Vorstellungsgespräch von Dr. Globisch in der Sachsenklinik bei Frau Marquardt. Mit Alexa hatte ich schon vor der Kamera gestanden, obwohl wir uns erst etwas später beide lachend daran erinnerten, dass wir einen Drehtag als Schwestern bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ zusammen hatten. Thomas und ich kannten uns von unserer Zusammenarbeit am Maxim-Gorki-Theater. Er war mein Anspielpartner beim Casting und so gab es ein freundliches „Hello again“ am Set. Ein Wiedersehen unter guten Kollegen!

Wie blicken Sie auf Ihre Anfänge zurück?

Ich hatte zuerst ein Casting absolviert und wurde nicht genommen. Das war traurig, denn ich hatte das Gefühl, dass die „Sachsenklinik“ mein neuer Arbeitsplatz wird. Auf meiner Wunschliste stand schon lange, eine Ärztin zu spielen. Als ein halbes Jahr später der Anruf kam, freute ich mich riesig. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht.

Welcher Moment am Set wird in Erinnerung bleiben?

Als Rolf Becker auf meinem OP-Tisch beim Dreh eingeschlafen ist und schnarchte. Ich habe ihm sanft über die Wange gestrichen, um für das Spiel seine Vitalfunktionen zu überprüfen. Immer, wenn die nächste Klappe fiel, habe ich ihn kurz wachgerüttelt: „Rolf, komm, wir drehen!“ Er murmelte jedes Mal „Ja ja, okay!“. Um keine zwei Sekunden später wieder selig zu schnarchen. Das war ein lustiger Moment.

Was wünschen Sie sich für Ihre Rolle, was privat?

Privat wünsche ich mir Frieden in Menschen und für die Menschen. Und Gesundheit für meine Familie. Für meine Rolle wünsche ich mir weiter gute Geschichten. 2023 möchte ich wieder Konzerte geben und mein Publikum mit Tonfilmschlagern oder meinem Jacques Brel-Abend unterhalten.

Hätten Sie gedacht, dass die Serie so lange laufen würde?

Diese über zwanzig Jahre fühlen sich gerade mal halb so lang an. Ein sehr gutes Zeichen finde ich.

Wird der Abend der 1000. Folge ein normaler?

Es wird ein Couch-Abend mit meiner Familie und einer Schüssel Chips.

© Rudolf Wernicke | MDR
Direkt nach der 999. Folge lief die 1000. mit dem Titel „Ringtausch“, in der Luis (Maximilian Brauer) kollabiert. Die Folgen liefen am 31. Januar 2023, im Ersten.
© Rudolf Wernick | MDR | Saxonia Media
Seit Folge 1 spielt Alexa Maria Surholt die Verwaltungsdirektorin.

Alexa Maria Surholt als Sarah Wilhelmine Marquardt

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Drehtag bei „In aller Freundschaft“? Wie blieb Ihnen dieser Tag im Gedächtnis?

An den ersten Drehtag kann ich mich nicht erinnern, aber an die erste Zeit. Wir waren alle sehr aufgeregt, mussten das Studio und uns gegenseitig erst mal kennenlernen. Wir mussten unsere Rollen erforschen und finden. Das war eine sehr kreative und spannende Zeit.

War das Rollenangebot ein Glücksfall? Mit welchem Gefühl sagten Sie damals zu?

Ich habe mich sehr über die Rolle gefreut, obwohl man ja am Anfang noch gar nicht wusste, wohin diese Figur steuert! Dass sie einmal so große Aufgaben übernehmen würde, z.B. Klinikchefin und Mutter wurde (da ich ja im realen Leben Mutter wurde), konnte man nicht absehen.

Welcher Moment am Set wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?

In diesen vielen, vielen Jahren sind 1000 komische Sachen passiert und wir lachen uns heute noch oft kaputt am Set. Ohne Humor ist man falsch in diesem Beruf. Einmal ist mir aber eine wirklich peinliche Sache passiert: Ich stand meiner Kollegin Hendrikje Fitz zu Beginn einer Szene gegenüber, der Tonmann hielt schon das Mikro über uns, die Regie sagte: „Und bitte!“ - das Startzeichen, die Szene zu beginnen. Dabei ist es natürlich ganz still am Set. Aber ich ließ einen ziehen, im Normalfall wahrscheinlich nicht hörbar, aber in diese konzentrierte Stille hinein war es ohrenbetäubend! Wir brachen alle schallend lachend zusammen! Wir sind manchmal nur spielende Kinder mit erwachsenen Gesichtern!

Was wünschen Sie sich für Ihre Rolle, was wünschen Sie sich privat für das Jahr 2023?

Beruflich wünsche ich mir, dass die Entwicklung, Frauen meines Alters in Film und Fernsehen sichtbarer zu machen, weitergeht. Ich freue mich auf Frieden, denn das wird langfristig die einzige Option sein! Ich freue mich über die jungen Menschen, die, wie in jeder Generation, besser ist als ihr Ruf. Ich freue mich täglich über etwas Kleines, dass summiert sich dann zu etwas Großem!

Wird der Abend der 1000. Folge ein normaler Abend oder werden Sie feiern?

Die 1000. Folge wird still zu Hause gefeiert! Und immer wieder mit unserem tollen Team, jedes Mal wenn wir drehen! Denn ich bin nur ein kleiner Teil eines Gesamterfolgs!